Unter dem Titel 09/19 präsentiert Christoph Schirmer neu entstandene Malereien, deren Formensprachen reduzierter, die farblich jedoch deutlich kräftiger sind, als in den vergangenen Jahren.

 

Das eigens für die Ausstellung konzipierte Display dient ihm dazu, verschiedene Formen der Präsentation durchzuspielen – Leinwände werden an gekippten Stellwänden und in einer Vitrine ebenso wie an der klassischen weissen Wand gezeigt.

 

Christoph Schirmers Untersuchungsgegenstand ist die Malerei, er betreibt malend eine Forschung – Bild für Bild – in der er nach zeitgemässen Möglichkeiten dieses etablierten, lang zurückreichenden Mediums fragt. Seine Malereien sind in Schichten aufgebaut, durch die man den Entstehungsprozess der einzelnen Arbeiten förmlich nachvollziehen kann. Die Überlagerungen von Flächen, die sich kreuzenden Linien oder auch fransige Kanten erzählen über ihr zeitliches Nacheinander. Zu beobachten ist ein Widerstreit zwischen sich scheinbar regellos ausbreitenden Flächen, die von Linien eingedämmt werden, wieder überlagert von Flächen und Linien, bis eine Anordnung als finales Resultat entstanden ist, das Christoph Schirmer als Ergebnis seiner Forschung zeigt.

 

Der Einfluss digitaler Bildbearbeitungsprogramme ist in Schirmers Arbeiten deutlich zu spüren: Digitale Werkzeuge, wie sie zur Bildmanipulation verwendet werden (genannt seien nur beispielhaft Kontrast- und Sättigungsregelung, Ebenendurchsicht, Maskierung oder Weichzeichner) finden Eingang in Schirmers Bildprogramm. Sein Material ist dabei auf wenige Mittel reduziert. Ungrundierte Leinwand, dünnes (farbiges) Papier, Lack und teilweise Pigment reichen ihm aus, um seine Bilder direkt auf der Leinwand, ohne Skizzen oder digitale Vorstudien zu entwickeln.

 

Spannende abstrakte Arbeiten sind entstanden, deren Betrachtung in malerische Tiefen entführt.