Die Ausstellung DU SOLLST DIR EIN BILD MACHEN erzählt von der Imaginationskraft religiösen Erlebens, ihre visuelle Entsprechung in der christlichen Bildtradition und deren Interpretation durch Künstler*innen der Gegenwart. Im Zentrum stehen Werke, deren Schöpfer*innen sich mit kritischem aber auch liebevollem, mit humorvollem, aber auch feministischem Blick der christlichen Ikonographie annähern und neue Sichtweisen auf über Jahrhunderte tradierte Bildmotive ermöglichen. In Konzeption und Ausrichtung steht die Schau nicht für vordergründige Provokation oder lauten Protest, sondern mehr für einen differenzierten Blick, für eine Suche nach Gemeinsamkeiten und das Bestreben einen Dialog von zeitgenössischer Kunst und Religion zu fördern.
Religion wie Kunst gehören zu den Wesenszügen des Menschen und beschäftigen sich mit den grundlegenden Fragen des Menschen: der Frage nach dem Sinn, der Welt, unserem Sein. Die Religion macht das Unvertraute vertraut, die Kunst stellt der vertrauten Welt oft einen unvertrauten Bereich gegenüber. Kirche und Kunst verbindet auch das Irrationale, das Geheimnisvolle und besonders die Imagination und Vorstellungskraft, sich eine Welt mit eigenem Regelwerk und Gesetz zu erschaffen – eine Welt, die auch zurückstrahlt auf unser Leben, uns über unsere Existenz erzählt. Eine Vielfalt dieser Welten wird in DU SOLLST DIR EIN BILD MACHEN sichtbar gemacht.
Künstler*innen: Marina Abramović, Irene Andessner, Anouk Lamm Anouk, Sumi Anjuman, Siegfried Anzinger, Teodora Axente, Ursula Beiler, Renate Bertlmann, Guillaume Bruère, Victoria Coeln, Aron Demetz, Christian Eisenberger, Manfred Erjautz, Valie EXPORT, Paul Sebastian Feichter, Paolo Gallerani, Philipp Haslbauer mit Marco Schmid und Aljosa Smolic, Lois Hechenblaikner, Siggi Hofer, Martin Kippenberger, Julia Krahn, Evelyn Kreinecker, Lena Lapschina, Ina Loitzl, Sissa Micheli, Leslie De Melo, Hermann Nitsch, Adrian Paci, Drago Persic, Margot Pilz, Arnulf Rainer, Johannes Rass, Bettina Rheims, Silvie Riant, Thomas Riess, Deborah Sengl, Philipp Haslbauer mit Marco Schmid und Aljosa Smolic, Thomas Sterna, Esther Strauss, Andres Serrano, Billi Thanner, Timm Ulrichs, Markus Wilfling
Kuratiert von Günther Oberhollenzer
Kuratorische Assistenz: Miriam King